Landschildkröten sind die am stärksten an eine terrestrische (erdgebundene) Lebensweise angepasste Familie der Schildkröten. Heute gibt es 16 Gattungen mit 48 Arten, die vorwiegend in den Tropen und Subtropen der alten Welt leben. In Nord-, MIttel- und Südamerika gibt es nur wenige, in Australien so gut wie keine Landschildkröten. In Südeuropa leben die Maurische Landschildkröte, die Griechische Landschildkröte und die Breitrandschildkröte. Die Größe der ausgewachsenen  Landschildkröten reicht von wenigen Zentimetern bis zu knapp einem Meter.

Landschildkröten haben meist einen hochgewölbten Panzer. Ausnahmen davon stellen die ostafrikanische Spaltenschildkröte und die südafrikanischen Flachschildkröten dar, die auf der Flucht vor Fressfeinden in schmalen Felsspalten Unterschlupf suchen. Die Beine der Landschildkröten sind breit, die Hinterbeine säulenförmig. Bei einigen bodengrabenden Schildkrötenarten, wie etwa den Gopherschildkröten, sind die Vorderbeine abgeflacht und mit Hornschuppen bedeckt. Finger und Zehen haben bei allen Arten nicht mehr als zwei Zehenknochen und sind bis auf die Krallen verwachsen. Die meisten Arten weisen ein ausgeprägtes Geschlechtsmerkmal auf, wobei Männchen einen dickeren Schwanz und einen konkaven Bauchpanzer haben, der die Paarung erleichtert. Bei vielen weiblichen Schildkröten findet man dagegen einen V-förmigen Einschnitt im Plastron unterhalb des Schwanzes, der die Eiablage begünstigt.

 


Haltung:

(griechische Landschildkröte)

Die Griechische Landschildkröte ist eine von drei im europäischen Teil des Mittelmeerraumes beheimateten Landschildkrötenarten der Gattung Testudo und kommt in zwei Unterarten vor. Sie ist eine kleine bis mittelgroße Landschildkröte von etwa 20 Zentimeter Länge mit einem starren Bauchpanzer, der auch bei Weibchen kein Scharnier vor den Hinterbeinen aufweist.

Griechische Landschildkröten sind überwiegend pflanzenfressende, tagaktive Reptilien, die ein dem Menschen vergleichbar hohes Alter erreichen können. Der Rückenpanzer ist mäßig hoch gewölbt. Er verbreitert sich meist etwas zum Schwanzende hin und wirkt deshalb in der Aufsicht oval bis leicht trapezförmig. Wie bei den meisten Schildkröten wird die aus Knochenplatten bestehende Panzerkapsel von dünnen Hornschilden bedeckt, wobei der so genannte Schwanzschild bei dieser Schildkröte geteilt ist. Die Grundfärbung des Panzers ist gelb bis oliv mit einer dunklen Fleckung, die individuell und unterartbedingt verschieden stark ausgeprägt ist. Jungtiere schlüpfen mit einer deutlichen und kontrastreichen Zeichnung des Panzers aus dem Ei. Bei älteren Tieren wird die Färbung und Zeichnung zunehmend verwaschen. Kopf und Vorderbeine besitzen kleine bis mittelgroße Schuppen, die Vorderbeine haben meist fünf Krallen, bei manchen Lokalformen auch nur vier. Die Hinterextremitäten haben stets vier Krallen. Die Grundfarbe von Kopf und Extremitäten ist gelblich bis braun, beide sind hell und dunkel geschuppt. Von der in Zeichnung, Färbung und Größe recht ähnlichen Maurischen Landschildkröte unterscheidet sich die Griechische Landschildkröte außerdem deutlich durch das Fehlen von Hornkegeln zwischen Schwanz und Hinterbeinen.

 


Beim  Innengehege empfehlen ihnen fast alle Experten in der Landschildkrötenhaltung, nach Möglichkeit ganz auf die Haltung der Tiere zu verzichten. Dafür sprechen einfach zu viele Gründe. Jedoch ist nicht jedem eine ganzjährige Freilandhaltung möglich. Wer jedoch den Tieren etws gutes tun möchte, sollte versuchen den Zeitraum der Innenhaltung zu minimieren. Das Innengehege sollte über eine möglichst große Grundfläche verfügen. Die im Handel angebotenen Aquarien und Terrarien eignen sich für Landschildkröten nur bedingt. Große Terrarien erscheinen zunächst für Jungtiere noch ausreichend. Bei ausgewachsenen  Tieren ist eine Haltung in einem Gehege mit der Grundfläche von 100cm auf 40cm nicht möglich. Als Bodengrund eignet sich unbehandelte Gartenerde (gerne auch Maulwurfhügelerde). Zunächst sollte man eine dickere Plastikfolie auf dem Boden des Innengeheges ausbreiten. Hier bietet sich beispielsweise Teichfolie oder auch etwas dünneres, aber stabiles Material an.

Pflege: Der Kot, sowie nasse Stellen durch Urin oder Wasser sollten regelmäßig mit neuer Gartenerde ausgetauscht werden.

 

-Deshalb empfehle ich den Weg in einen Baumarkt, um dort entsprechende Materialen zu erwerben.

Des Weiteren sollte die Möglichkeit bestehen über dem Gehege eine Glühlampe zur Erzeugung von künstlichem UV-Licht anzubringen. Im Freiland benötigen die Tiere die UV-Strahlen der Sonne um Vitamin D3 herzustellen. Dieses sorgt für einen besseren Stoffwechsel, hat wichtigen Einfluss auf den Aufbau eines gesunden Skelettsystems und trägt somit wesentlich zur Gesundheit der Tiere bei. Die Tiere, die im Freiland gehalten werden, sind in der Lage einen begrenzten Vorrat anzulegen für die Zeiten in denen die Sonne nicht scheint. Da die Zeiten in denen die Tiere in Herkunftsländern über diese Ressourcen verfügen können, erheblich länger sind, als dieses in Deutschland der Fall ist, kann der Einsatz einer Lampe sehr hilfreich, teilweise sogar erforderlich und notwendig sein. Bitte bei UV- Lampen bedenken, dass diese bei unsachgemäßem Einsatz den Tieren schaden kann. Der Abstand der Lampe zu den Tieren sollte mindestens 80 cm betragen. Die Bestrahlungsdauer sollte nur morgens zur ``betankung`` genutzt werden, für den restlichen Tag reicht ein normaler Strahler und/oder eine Bodenheizung. Alle dies kann über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden.

Letztlich sind die Gestaltungsmöglichkeiten eine Platzfrage bzw. Raumfrage und nicht zuletzt auch von der Toleranz des Partners, oder dem Rest der Familie abhängig. Einige Schildkrötenliebhaber haben sogar ganze Zimmer oder gar Wintergarten für ihre Tiere gestaltet. Dies macht vor allen Dingen bei den Arten Sinn, die keine Winterstarre durchführen, z.B. Tiere aus Afrika.
Ideal ist es, wenn die Tiere nur kurze Zeit im Innengehege leben müssen. Mittels zum Einsatz kommender Technik ist es auch in Deutschland möglich, die Tiere lange Zeit im "Freien" zu pflegen.

 


Das Außengehege

sollte an der sonnigsten Stelle im Garten errichtet werden. Morgendliche Sonne ist für die Aufwärmphase am wichtigsten. Als Bodengrund empfiehlt es sich ein möglichst wild bewachsener Boden, auch mit einigen trockenen, kargen, steinigen Flächen, sowie Sand und Kies Mischungen (diese Stellen trocknen schneller ab, was im natürlichen Lebensraum der Tiere ebenfalls so ist). Schottrige Flächen erwärmen sich schneller und bieten gute Sonnenplätze. Natürlich müssen auch Schattenflächen vorhanden sein. Ein Quer liegender Baumstamm und ein paar Felsen lassen das Gehege natürlich Aussehen und machen es interessant für die Tiere. Eine Badeschale und eine Terrasse aus flachen Steinen bereichern neben vielen Futterpflanzen die Einrichtung. Auch Jungtiere gehören in ein Freilandgehege. In den ersten 4-5 Jahren sollten sie ein kleines Gehege bekommen, welches mit Gitter oder ähnlichem, gegen Raubvögel gesichert ist. Mit der Größe der Tiere sollte das Gehege wachsen. Ausgewachsene Tiere sollten eine Fläche von mindestens 10 m² zur Verfügung haben und für jedes weitere Tier sollten mindestens 10 m² dazukommen. Die Umrandung muss mindestens 30 cm hoch sein, damit die Schildkröten nicht ausbrechen können. Dafür eignen  sich hochkant gestellte Gehwegplatten, aber auch eine Holzumrandung ist sehr gut geeignet.

 


Ernährung:

Griechische Landschildkröten sind tagaktive Reptilien, die für die Verdauung ihrer überwiegend vegetarischen Nahrung auf die Zufuhr von Sonnenenergie angewiesen sind. Sie können als wechselwarme Tiere die nötige Körperwärme nicht selbst erzeugen, sondern müssen sie, ihren jeweiligen Bedürfnissen entsprechend, durch Ortswechsel von schattigen zu sonnigen Plätzen beeinflussen. Für die einwandfreie Verdauung ihrer faserreichen Nahrung benötigen sie für einige Stunden am Tag Körpertemperaturen um die 25 bis 30 °C, die sie, z.B. durch ein morgendliches Sonnenbad, auch dann erreichen, wenn die Lufttemperatur noch deutlich niedriger liegt. Oberhalb von 40 °C geraten sie in Lebensgefahr und vergraben sich deshalb in der kühleren Erde. Unterhalb von 8 °C kommt der Stoffwechsel zum Erliegen. Auch Atmung und Herzfrequenz sind stark herabgesetzt.

 

 

Aufgenommen wird eine Vielzahl von Pflanzen aus einem breiten Spektrum von Pflanzenfamilien. Nahrungsvorlieben sind dabei deutlich feststellbar. Diese sind, Vertreter von Korbblütlern, Hülsenfrüchten, Hahnenfußgewächse, Aronstabgewächse, Glockenblumengewächse, Windengewächse  und Rötengewächse. Überwiegend (ca. 70 %) werden die Blätter der Pflanzen gefressen, aber auch Blüten, Früchte und in geringem Maße Stängel. Darüber hinaus Fressen die Tiere auch Wirbellose Gehäuseschnecken, kleineren Nacktschnecken und Würmer. Aromatisch duftende Pflanzen wie Lavendel und Thymian werden nicht gefressen. Die Darmflora von Landschildkröten ist aber Hauptsächlich auf pflanzliche und eiweißarme Nahrung ausgerichtet. Auf die Fütterung von Obst, Fleisch, Hundefutter, Katzenfutter usw. sollte unbedingt verzichtet werden! Falsche Ernährung führt zu schweren Nieren und Leberschäden und kann zu Panzerwachstumsstörungen, Verdauungsstörungen, Gicht und letzendlich auch zum Tode führen.

Deshalb sollte die Nahrung für Landschildkröten folgende Kriterien erfüllen:

  • eiweißarm
  • kohlenhydratarm (zucker- und stärkearm)
  • kalorienarm
  • ballaststoffreich
  • vitamin- und mineralstoffreich
  • kalziumreich

 


Paarung:

Griechische Landschildkröten haben Paarungsrituale, die auf den Menschen ausgesprochen grob wirken. Das Männchen verfolgt und umkreist das Weibchen unablässig und versucht es durch kräftiges Beißen in die Beine am Davonlaufen zu hindern. Bisse in den Kopf veranlassen das Weibchen, den Kopf einzuziehen, wobei die Kloake leicht hervortritt. Jetzt kann das Männchen aufreiten.

Bei den ``Reibungen`` vor der eigentlichen Kopulation öffnet das Männchen das Maul und stößt piepsende Laute aus, die möglicherweise stimulierend auf das Weibchen wirken. Bei den Paarungsversuchen kann das Männchen dem Weibchen schwere Paarungsverletzungen durch seinen langen Hornnagel zufügen. Männchen sind das ganze Jahr paarungswillig, besonders ausgeprägt im Frühjahr und vor allem im Herbst. Die Paarungsversuche des Männchens verlaufen aber häufig ergebnislos.

 

Die Brutpflege beschränkt sich wie bei den meisten Schildkrötenarten auf die sorgfältige Auswahl des Eiablageplatzes in Bezug auf Temperatur, Feuchtigkeit und vermutlich auch Deckung für die schlüpfenden Jungtiere. Das Schildkrötenweibchen verlässt hierzu häufig sein angestammtes Territorium und sucht lange, bis es einen passenden Platz gefunden hat. Hat es ihn gefunden, gräbt es mit den Hinterbeinen eine relativ tiefe Eigrube (6-10cm), in die es vorsichtig die Eier platziert. Danach wird die Grube sorgfältig wieder zugeschaufelt und der Nachwuchs der Sonne zum Ausbrüten überlassen. So verschwinden jährlich mehrere Gelege, da unser Klima in Deutschland für eine natürliche Ausbrütung der Eier zu kalt ist. Griechische Landschildkrötenweibchen legen bis zu 14 hartschalige Eier. Nachdem das Tier den Eiablageplatz verlassen hat, sollten die Eier vorsichtig ausgegraben werden (hierzu kann man auch einen Pinsel, Löffel oder andere Hilfsmittel verwenden!) und in eine Box mit Sand gelegt werden, welche anschließend in den Inkubator gesetzt wird. Die Eier dürfen auf keinen Fall gedreht werden. Wer möchte kann die Eier an der Oberseite leicht mit einem Bleistift markieren. Erschütterungen beim Transport der Eier sowie im Umfeld des Inkubator sind nach Möglichkeit zu vermeiden.


Winterruhe:

Oft wird die Bezeichnung Winterschlaf bei Schildkröten verwendet, diese ist jedoch falsch.
Die richtige Bezeichnung für Reptilien lautet Winterruhe oder Winterstarre. Gesunden europäischen Landschildkröten sollte unbedingt eine Winterstarre gewährt werden. Darauf verzichten sollte man nur bei kranken oder geschwächten Tieren, da diese im Winter sterben könnten. Viele Halter haben Hemmungen, ihre Schildkröten zu überwintern weil sie Angst haben, sie erfriert oder verhungert. Doch diese Einstellung ist falsch und schadet dem Tier nur. Zwei-drei  Monate vor der Überwinterung ist es wichtig, die Schildkröte beim Tierarzt auf Parasitenbefall untersuchen zu lassen und ggf. zu behandeln! Die eigentliche Winterstarre beginnt dann um November/Dezember.

Bei Temperaturen unter 20°C schränken die Verdauungsenzyme langsam aber stetig ihre Aktivität ein, sodass die Schildkröten bei weiter sinkenden Temperaturen immer weniger Nahrung aufnehmen. Sie stellen nach einer gewissen Zeit die Nahrungsaufnahme komplett ein und fangen an ihren Darm teilweise zu entleeren. Wenn die entsprechend niedrige Temperatur von unter 7°C erreicht wird, "fallen" die Tiere in die Winterstarre und reduzieren ihren Stoffwechsel auf ein Minimum. Die Herzfrequenz beträgt bei 5°C Körpertemperatur nur noch 3-5 Schläge in der Minute. Auch der Sauerstoffbedarf ist in diesem Zustand stark herabgefahren, sodass nur noch wenige Atemzüge pro Minute stattfinden.

Die Schildkröten verringern, bedingt durch die sinkenden Temperaturen und die stetig kürzer werdenden Tage, selbständig die Nahrungsaufnahme, bis sie schließlich gar keine Nahrung mehr aufnehmen, aber noch mehr oder weniger aktiv sind. D.h. sie ruhen bereits die meiste Zeit, wärmen sich aber trotzdem noch auf und bewegen sich gelegentlich umher. Dadurch wird die Menge des Darminhalts um etwa die Hälfte reduziert, um die Winterstarre sozusagen nicht mit zu voll gefuttertem Bauch absolvieren zu müssen.

 

Wenn man die Möglichkeit hat, die Schildkröten im Gewächshaus zu überwintern, bereitet sie sich selber auf die Winterruhe vor.
Bei dieser Methode gräbt man den Boden mind. einen halben Meter tief aus und füllt das Loch mit lockerer Erde und Laub, dann sollte sich die Schildkröte selbstständig dort vergraben.
Diese Überwinterungsgrube muss frostsicher sein und Schutz vor Fressfeinden bieten. Damit keine Fressfeinde an die Tiere kommen, sollte der Frühbeetkasten/das Gewächshaus auf einem Fundament platziert sein, welches rundherum Schutz bietet. Am Grund der Überwinterungsgrube sollte ein Fundament ausgelegt werden. Um die Temperaturen in der Grube während der Überwinterung überprüfen zu können, sollte man einen Temperaturfühler in der Überwinterungsgrube installieren. . Sind die Schildkröten nun alle in dieser Überwinterungsgrube vergraben und lassen sich nicht mehr blicken, wird das Frühbeet/Gewächshaus mit feuchtem Buchenlaub, das wie eine Dämmung wirkt, aufgefüllt. Dies ist wichtig, weil meist nicht die tiefen sondern die hohen Temperaturen bei Sonneneinstrahlung die Gefahr darstellen. Steigt die Temperatur im Inneren stark an, graben sich die Schildkröten wieder nach oben. Fallen dann die Temperaturen nachts wieder in den Keller, besteht die Gefahr, dass sich die Tiere nicht rechtzeitig tief genug vergraben können und somit erfrieren. Es empfiehlt sich also dringend, dass Frühbeet/Gewächshaus zu beobachten.


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