Als Giftschlangen werden Schlangen bezeichnet, die zur Jagd auf Beute und zur Verteidigung Giftstoffe einsetzen. Das durch den Biss injizierte Gift  tötet das Beutetier, oder ein Angreifer wird zumindest vergiftet. Von den fast 2.800 weltweit bekannten Schlangenarten sind ca. 10 % giftig.

Die Giftzähne der Schlangen befinden sich vorn (in den Mund zurückklappbar oder feststehend) oder hinten im Oberkiefer. Die Zähne werden nach einer bestimmten Zeit durch andere, sich nach vorne schiebende Zähne ersetzt und fallen aus. Das Gift wird in Oberlippendrüsen gebildet und bei einem Biss in das Beutetier gespritzt. Das Gift kann entweder auf das zentrale Nervensystem (neurotoxisch) oder auf das Blut und Gewebe (hämotoxisch) des Opfers wirken, bei manchen Schlangenarten wie z. B. der Gabunviper, auch beides. Neurotoxische Gifte wirken lähmend und schränken die Funktion der Atemorgane ein, was zum Erstickungstod führen kann. Hämotoxische Gifte greifen die Blutzellen und das Gewebe an.

Speikobras können zur Verteidigung ihr Gift dem Angreifer entgegenspritzen, wobei es in dieser Form jedoch nicht so gefährlich ist wie bei einem Biss.
Nach dem Angriff ziehen sich die meisten Schlangen zurück und warten, bis das Tier tot oder gelähmt ist. Beim Verschlingen gibt die Schlange noch mehrmals Gift in das Beutetier ab. Schlangengifte enthalten auch Enzyme, die zur Verdauung der Beute dienen.


Haltung:

Welche Giftschlangen sind sogenannte Anfängerschlangen?

Diese Frage kommt immer wieder und niemand ist sich einig. Weder Privathalter unter sich, noch die verschiedenen Behörden können sich einigen oder haben ein Konzept.

Giftschlangen in verschiedene Giftklassen zu unterteilen und einfach die sogenannten weniger giftigen, als Anfängerschlangen zu bezeichnen, ist nicht sinnvoll, denn auch weniger Gftige  Schlangen können erheblichen Schaden hervorrufen. Vor allem heißt das doch nichts anderes, als dass man schon von Beginn an mit einem Bissunfall rechnet. Nach dem Motto: Da Du als Anfänger sowieso gebissen wirst, dann wenigstens von einer sogenannten schwach giftigen Schlange..! Muss ich als Anfänger denn damit rechnen auch bald einmal gebissen zu werden? Nein!

Wer von Beginn an mit einem Bissunfall rechnet, sollte lieber erst gar nicht mit der Haltung von Giftschlangen beginnen. Das ist ganz klar die falsche Einstellung.

Wenn man schon eine Einteilung für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis machen will oder muss, dann sollte man die Giftschlangen vielleicht nach ihrer Agilität und ihrem Wesen einstufen. Da ich mich ja sowieso nicht beissen lassen will, ist die stärke des Giftes ja auch egal. Was jedoch für einen Anfänger nicht egal sein sollte, ist die ``Aggressivität`` und die ``Geschwindigkeit`` einer Giftschlange, mit der man sehr schnell überfordert sein kann. Was auch sehr wichtig ist, ist das Handling mit einer Schlange. Das heißt, wie lässt sich die Giftschlange von A nach B bringen? Bleibt sie auf einem Haken oder muss man zwei Haken, eine Zange, eine Schlinge oder sogar Handschuhe nehmen? Beissen sie sofort zu oder wollen sie nur flüchten? Leben sie im Geäst, auf Bäumen oder sind sie vorwiegend Bodenbewohner?

Wenn du all diese Faktoren beachtest, werden sich ein paar Giftschlangen auskristallisieren. Dass man mit Jungtieren beginnen sollte, müsste eigentlich klar sein. Bei kleinbleibenden Arten können die Giftschlangen jedoch auch etwas älter sein. Es macht aber sicher keinen Sinn, mit ausgewachsenen Schlangen zu beginnen!


(Puffotter)

Die Puffotter gehört zu den giftigsten Schlangen in Afrika und ist südlich der Sahara in den Savannen und lichten Wäldern weit verbreitet. Außer im zentralen Bereich der Sahara ist sie auch in Nordafrika vorkommend. In Regenzeiten sucht sie auch häufig menschliche Siedlungen auf. Puffottern kommen in Höhen von bis zu 3000m vor. Nur in den Biotopen der dichten Regenwälder ist sie nicht beheimatet. Durch ihre weite Verbreitung ist sie in Afrika wegen ihres Giftes eine gefürchtete Viper.

Puffottern sind dämmerungs- und nachtaktive Schlangen. Am Tag liegen sie ruhhig zusammengerollt im hohen Gras oder verstecken sich unter Steinen und Wurzeln. Nicht nur in der Körperform sondern auch im Verhalten wirken sie plump und träge. Größere Beutetiere verfolgt sie nicht, auch der Mensch ist nur dann gefährdet, wenn er in ihrer unmittelbaren Nähe ist und die Schlange sich bedroht fühlt. Von sich aus ist die Puffotter keine angriffslustige Schlange. Sie lebt vorwiegend bodenständig und klettert ungern.

Die bis zu 180 cm lang werdende Schlange hat einen gedrungenen Körperbau. Ihr kurzer, flacher Kopf setzt sich breit vom Hals ab.