Die Agamen bilden eine Familie innerhalb der Schuppenkriechtiere. Sie bewohen einen Großteil der Welt, darunter die verschiedensten Lebensräume. Das zeigt die große Anpassungsfähigkeit der Agamen. Außer in kühlen Bereichen und im Wasser findet man sie so ziemlich überall in den oben genannten gebieten. Sie bewohnen Steppenlandschaften ebenso wie Wälder und Wüstengebiete.

 Agamen sind überwiegend tagaktiv. Durch die Sonnenwärme ``tanken`` sie ihre nötige Körperwärme auf, da sie nicht in der Lage sind, Eigenwärme zu speichern. So ergibt es sich, dass die Echsen eine Winterstarre halten, die von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten reichen kann. Eine Winterstarre ist auch Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Fortpflanzung.

 Fast alle Agamen ernähren sich überwiegend von tierischer Kost und in geringem Maße von pflanzlicher Nahrung. Die Nahrung besteht überwiegend aus Insekten aller Art bis hin zu Kleinsäugern. Manche Arten wie der Dornteufel ernähren sich ausschließlich von Ameisen und Termiten. Trinkwasser wird entweder direkt aufgenommen oder über die Haut aus der Luftfeuchtigkeit (artspezifisch), je nach Lebensraum.

 


Haltung:

Bartagame (Steppen- und halbwüstenbewohner)

 Bartagamen sind mittelgroße bis große Echsen. Sie erreichen durchschnittlich ein Alter von 10-15 Jahren und eine Gesamtlänge von 30 bis 60 cm, wobei auf den Schwanz die Hälfte bis zwei Drittel der Gesamtlänge entfallen.Der Körper ist stark oder schwach abgeflacht. Auffallendes Merkmal sind die vielen Stacheln auf Rumpf, Kopf, Beinen und Schwanz, insbesondere eine Stachelreihe entlang der Flanken, eine Stachelreihe unterhalb des Gehöhrgangs, die sich bei den meisten Arten bis über die Kehle ausdehnt und so einen ``Bart`` bildet. Die Stacheln sind in keinster Weise spitz und man kann sie gefahrlos anfassen. Bei einer Haltung von einem Pärchen sollte das Terrarium folgende maße haben:

Länge: 150cm

Breite: 60-80cm

Höhe: 80cm.

Will man sich mehr Bartagamen in ein Terrarium holen, sollte es natürlich größer Ausfallen. Ein Bartagamen mänchen mit zwei Bartagamen weibchen, wäre anfangs bei geringer Größe auch noch möglich.

Das Terrarium  sollte genügend Lauf und Kletterfläche beinhalten. Zudem brauchen die Tiere einen UV- Wärmestrahler, der am besten auf einen flachen Stein gerichtet ist um sich nach ihrer Nachtruhe aufzuwärmen, da sie keine Eigenwärme Speichern können.

 

 

 

Natürlich sollte auch noch ein großes Licht angebracht sein. Für die Einrichtung eines Steppen oder wüstenähnliches Terrarium kommen viele Dekorationsgegenstände in Frage. Das wären z.B Steine, Steinplatten, Kunstfelsen, künstliche Pflanzen, Äste, Wurzelhölzer und vieles mehr. Bei allen Einrichtungsgegenständen muss darauf geachtet werden, das diese ungiftig sind.Steinplatten und Kletteräste müssen so gesichert sein, dass sie von den Bartagamen nicht umgestoßen werden können.

Die Temperatur sollte im Terrarium durchschnittlich im Bereich von 25° bis 35° Celsius liegen. Am UV Strahler sollte die Temperatur etwas höher liegen, geeignet dafür, wie schon oben beschreiben, ist eine Steinplatte, da diese sich auch noch zusätzlich aufwärmt. Achte darauf das der ``Sonnenplatz`` aber nicht direkt unter der Lampe liegt, es sollte schon ein abstand von 30-40 cm zur Wärmequelle bestehen! Man kann zusätzlich auch noch eine kleine Bodenheizung rein legen, da es im Winter doch zu kalt werden könnte und es tagsüber dann zu lange dauert, bis das Terrarium seine 25-35° Grad erreicht.

Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht 60% übersteigen, optimal sind Werte von 30- 45%. Am besten lässt sich die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer überwachen. Natürlich steigt die Luftfeuchtigkeit kurzfristig beim besprühen der Tiere.

 

Ernährung:

 

Bartagamen sind im Allgemeinen bei der Nahrung nicht so wählerisch und fressen so ziemlich alles, was sie von der Größe her bewältigen können. In Tierhandlungen gibt es oft Grillen, Heimchen (Steppengrillen), Heuschrecken, Mehlwürmer und Schwarzkäferlarven zu kaufen. Bei ausgewachsenen Tieren kann man sie auch mit Babymäusen füttern. Zuhause fressen sie, wenn sie sie bekommen, auch Spinnentiere, Fliegen,  Wachsmotten und alles was man ihnen so hinlegt (Vorsicht aber, das die Insekten nicht durch Pestizide belastet sind!). Achtet bei der Haltung von Jungtieren darauf, abends die nicht gefressen, noch Lebenden Insekten zu entfernen, da es passieren kann, das sie die Jungtiere nachts beim Schlafen anknappern!

 

Zudem kommt noch die pflanzliche Kost -also Salat, Löwenzahn, Gurken, Karotten, Tomaten, Melonenstücke, Äpfel, Paprika, Zucchini, Kresse, Weintrauben, Saltblätter usw., um den Nahrungsbedarf der Tiere abzudecken. Die Bartagamen entwickeln mit der Zeit einen eigenen Geschmack von dem angebotenem. Das macht die Nahrungsbeschaffung für den Halter dann einfacher.

 

Die Anzahl der Futtertiere, die die Bartagame frisst, ist von Tier zu Tier verschieden. Man sollte dem Tier immer nur soviel Nahrung geben, dass sie auch weiterhin Nahrung akzeptieren würde und auf keinen fall mäßten! Dies führt häufig zur Überfettung. Jungtiere sind täglich zu füttern, dabei ist darauf achten, dass auch jeder was abbekommt. Immer nur soviel Füttern das sich keiner überfrisst. Besser mehrmals kleine Happen füttern als einmal und dann zuviel. Sie nehmen am liebsten wenig Pflanzliche Nahrung zu sich. Größere Bartagamen kann man dann z.B. 2x die Woche mit Insekten füttern und täglich pflanzliche Nahrung im Terrarium bereit stellen. Auf diese Weise jagen die Tiere auch ihrer Beute hinterher und werden nich träge, anstatt sich nur noch füttern zu lassen!   


Tipp:

Kauft nach Möglichkeit besser Grillen anstelle von Heimchen, denn diese tragen ihren Namen nicht zu Unrecht. Ein entkommenes Heimchen kann sich wunderbar an das Zimmerklima anpassen und dort sehr lange überleben. Ist ein weibliches Heimchen, erkennbar am Legestachel erst einmal entkommen, ist es bis zur Steppengrillenkommune nicht mehr weit. Dann hilft nur noch der Kammerjäger. Anders ist es bei Grillen, denn die überleben nicht so lang, da sie ein wärmeres Klima gewöhnt sind.

 

Verhalten:

 Die Bartagame kommuniziert in erster Linie über optische Signale in Form von Körpergesten und Färbung. Drohverhalten wird durch Bartaufstellen, Schwanzschlagen, Fauchen und Aufreißen des Maules signalisiert. Ein Tier mit aufgerissenem Maul und aufgestelltem Bart sollte man besser in Ruhe lassen, denn es wird sich mit allem, was es hat, zur Wehr setzten. Die Echsen haben trotz ihrer geringen Körpergröße viel Kraft und können übel kratzen. Da Bartagamen selten trinken (Flüssigkeit wird durch die Nahrung oder die Haut aufgenommen), sollte man sie täglich mit Wasser besprühen und ca. ein mal pro Woche baden, hierbei trinken Bartagamen gerne.

 

Häutung:

Durch die Häutung befreien sich die Tiere von der obersten Hautschicht. Diese Hautschicht ist einem ständigem Alterungsprozess unterlegen. Junge Bartagamen müssen sich häufiger häuten als ältere. Bei den jungen Tieren steht bedingt durchs Wachstum fast alle 4 bis 5 Wochen eine Häutung an. Im Alter nimmt dann die Anzahl der Häutungen kontinuierlich ab.

Eine bevorstehende Häutung kündigt sich durch eine immer mehr milchig und trüber werdende Hautoberfläche an. Oft fangen die Tiere in diesem Stadium an, sich an rauen gegenständen zu kratzen. Dieser Häutungsprozess kann sich auch manchmal über tage hinziehen. Man kann abstehende Haut auch vorsichtig abziehen, sollte aber sehr vorsichtig dabei sein!

 

Paarung:

Nach der Winterruhe kann es zur Paarung der Tiere kommen. Die Männchen beginnen durch heftiges Kopfnicken die Balz. Die Weibchen oder rangniedere Männchen wehren Paarungsversuche durch kreisende Bewegungen der Vorderbeine ab. Ist das Weibchen paarungswillig, verbeißt sich das Männchen im Nacken und führt den Hemipenis in das Weibchen ein. Der ganze Paarungsvorgang dauert ca. 2 bis 5 Minuten (Echsen-Sex hat nichts mit Zärtlichkeit zu tun!). Nach etwa 4 bis 5 Wochen suchen die Weibchen durch Graben im Terrarium einen geeigneten Eiablageplatz (Gelege 20 -25 Eier). Hierzu kann man z.B. eine mit Sand gefüllte Kiste in das Terrarium stellen, die in der Regel akzeptiert wird. Wurden die Eier vom Weibchen abgelegt, überführt man diese in einen handelsüblichen Inkubator. Nach ca. 80-90 Tagen erblicken dann die ersten Jungtiere das Licht der Welt.

 

Winterruhe:

Auch Bartagamen im Terrarium halten eine Winterruhe. Diese Winterruhe sollte man aber nicht mit dem Winterschlaf verwechseln. Bei der Winterruhe kann es vorkommen, dass die Echsen mal eben Aufwachen um z.B. einen Schluck Wasser zu trinken. Die Winterruhe kann sich über einen Zeitraum von 4-12 Wochen erstrecken. Der Bartagame merkt man die bevorstehende Winterruhe an. Sie werden träge und verkreichen sich immer öfter in ihre Höhle. Selbst das beste Futter interessiert die sonst gierigen Agamen dann kaum noch. Ab diesem Zeitpunkt sollten die Tiere nur noch Wasser bekommen. Nach 2 bis 3 Tagen sollte man dann in einem Zeitraum von ca. 2 Wochen anfangen, langsam die Beleuchtungsintensität herunter zu fahren. Trotzdem sollte tagsüber, während der Winterruhe, mindestens noch ein Licht im Terrarium leuchten! Das Terrarium nimmt während dieser Zeit in der Regel Zimmertemperatur an.Je nach dem wie fest die Tiere in den 4-12 Wochen schlafen, kann man frühestens nach 4 wochen wieder anfangen die Beleuchtung wieder hoch zu fahren. Dies sollte auch in einem Zeitraum von 2 Wochen geschehen. In der Regel lässt die ansteigende Temperatur und das stärker Licht die Bartagamen schnell wieder aktiv werden. Bei sehr jungen und kranken Tieren wird eine Winterruhe nicht empfohlen.


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